Der Entwurf der Richtlinie zur Sterbehilfe der Bundesärztekammer - Absage an die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs oder Rückzug aus der Auseinandersetzung?

12.05.1997 | AutorIn:  Dr. Oliver Tolmein | Aufsätze

MedR (Medizinrecht) 1997, Seiten 534-539

Eine kritische Auseinandersetzung mit dem Entwurf der Richtlinie der Bundesärztekammer zur Sterbehilfe. In dem Artikel werden zunächst die zur Diskussion gestellten Verhaltensrichtlinien für die verschiedenen Situationen mit sterbenden Patienten vorgestellt. Eingehend wird argumentiert. inwieweit die Ernährung mit der Magensonde aus dem Bereich der Basispflege herausgenommen werden könnte. Den Vorschlägen der Bundesärztekammer, die sich eng an der neueren Rechtsprechung des BGH Strafsenats orientieren, werden Alternativvorschläge entgegengesetzt, die dem Schutz des Lebens besser Rechnung tragen sollen. Außerdem wird die Position entfaltet, dass die Bundesärztekammer keineswegs gezwungen ist, mit ihren Richtlinien der Rechtsprechung des BGH zur mutmaßlichen Einwilligung und Sterbehilfe zu folgen. Würde die Bundesärztekammer eine andere Richtung einschlagen, könnte sie damit auch dem Sog in Richtung Freigabe der Sterbehilfe etwas entgegensetzen.

 

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